Gold & Silber – Preispotenziale

Von Jan Weigelt

Bei realistischen Annahmen bezüglich zukünftiger Preisniveaus der monetären Edelmetalle muss berücksichtigt werden, dass die potenzielle Nachfrage, deren Motiv der Erwerb einer soliden Währungsalternative darstellt, um ein Vielfaches höher ist, als die Schmuck- und Industrienachfrage nach Gold und Silber. Solange die Neuordnung des Weltwährungssystems, einhergehend mit dem fortschreitenden Wertverfall der ungedeckten Papierwährungen nicht vollendet ist, wird diese Investorennachfrage bis zum Kulminationspunkt der Zäsur des Weltwährungssystems weiter ansteigen. Im Zuge dieser Entwicklung wird die Bedeutung der Nachfrage von Gold und Silber als Rohstoffe in Relation zur Gesamtnachfrage abnehmen und die Bedeutung als Parallelwährungen weiter stark zunehmen. Die Wertbeimessung der monetären Edelmetalle als Krisenwährung ist weit höher als die Wertbeimessung als Rohstoff. Preisliche Kursziele müssen sich daher an dem explodierenden globalen Angebot der ungedeckten Geldmenge orientieren, die die Notenbanken zur Krisenbekämpfung und zur Staatsfinanzierung erzeugen und in Umlauf bringen (Bsp. USA).

In einer Panikphase, wenn klar wird, dass weder der US-Dollar als Weltleitwährung noch die Esperantowährung Euro ihre Kaufkraft erhalten können und Zahlungsversprechen der Staaten gegenüber ihren Gläubigern unhaltbar sind, wird die Nachfrage nach Gold und Silber das Angebotsvolumen um ein Vielfaches sprengen und zu einer Vervielfachung der Preise führen. Wie lange die dann erreichten Kursniveaus, gemessen in realer Kaufkraft, halten, hängt auch von der Geschwindigkeit der Etablierung eines neuen, vertrauenswürdigen Währungssystems ab. Die Hoffnung, dass eine solche Übergangsphase reibungslos und kurzfristig verläuft, wurde zuletzt auf dem G20 Gipfel im chinesischen Nanjing zur Neuordnung des internationalen Währungssystems  erneut enttäuscht. Die politisch Handelnden sind sich offenbar dem Ernst der Lage nicht bewusst und die vorgestellten Lösungen muten bürokratisch naiv an. Ein „weiter so“ mit leichten Anpassungen ist zum Scheitern verurteilt.

In der zu erwartenden Eskalationsphase der globalen Währungsungleichgewichte und staatlichen Überschuldung werden Emotionen wie Angst und Panik die Entscheidungen der Marktteilnehmer leiten. Die seit Jahrtausenden bewährten Krisenwährungen Gold und Silber werden davon in heute noch schwer vorstellbarer Amplitude profitieren.

Die folgenden Daten aus einer Studie vom März diesen Jahres der Steinbeis-Hochschule Berlin (Studie liegt der Redaktion vor) zeigt die Menge an Silber, die die Deutschen aktuell im Verhältnis zu anderen Vermögenswerten besitzen.

Als historisches Normalmaß gelten 10% und in Krisenphasen 25-30% Edelmetallanteil am Gesamtvermögen. Der Anteil von aktuell 3,1% Edelmetallen am Gesamtvermögen eröffnet kurz- und mittelfristig enormes Potenzial bis zu einer im historischen Vergleich adäquaten Gewichtung der Edelmetalle.

Die Quintessenz aus der ökonomischen Gemengelage und unseren eigenen Marktbeobachtungen manifestiert sich in einem Kursziel von 50 US$ innerhalb der nächsten 6-12 Monaten und 100 US$ auf Basis von 12-24 Monaten. Darüber hinaus sind im Falle einer physischen Shortage bei Silber vorübergehend sogar aus heutiger Sicht unvorstellbar anmutende vierstellige Knappheits-Notierungen möglich.

Wir empfehlen, aufgrund der nach wie vor günstigen Bewertung des Silbers gegenüber Gold, zunächst in das preiswertere Edelmetall zu investieren und im Zuge neuer realer Preishochs bei Silber (ab ca. 140 US$/ Unze) sukzessive in mehreren Tranchen in das kostenintensivere Gold umzuschichten. Wir werden zu gegebener Zeit an dieser Stelle entsprechend informieren.

 

Quelle: SOLIT Kapital GmbH (solit-kapital.de)


Aktualisiert am 5. April 2011 | Tags: , , ,