„Fünf Prozent sind schnell erreicht“

Von Jan Weigelt

Quelle: FOCUS Nr. 19, Mai 2009

Der Kampf gegen Inflation wird schwierig, warnt Klaus Zimmermann, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)

Nur so schützen Sie sich vor Inflation

Focus: Weltweit pumpen Staaten und Notenbanken Milliardensummen in die Wirtschaft, um die Konjunktur und das Finanzsystem zu retten. Wenn es wieder aufwärtsgeht, wird diese Geldflut die nächste Inflation nähren. Wie lässt sich das verhindern?

Zimmermann: Die Zentralbanker können die Zinsen erhöhen. Das verteuert die Kredite, Geld wird knapper – das reduziert die Gefahr übermäßiger Preissteigerungen. Leider würgen höhere Zinsen auch die Konjunktur ab, wenn die Währungshüter zu früh einschreiten.

Focus: Können sie überhaupt den richtigen Moment erwischen?

Zimmermann: Wir stecken so tief in der Krise, dass es schwierig wird zu erkennen, ob ein Wachstums-impuls schon stabil ist. Die Währungshüter befinden sich in dem gleichen Dilemma wie in der vorangegangenen Krise. Damals ließen sie die Zinsen bis weit über das Rezessionsjahr 2003 hinaus niedrig, damit die Wirtschaft in Schwung kommt – und legten mit dem billigen Geld die Grundlage für die aktuelle Krise. Außerdem haben nicht alle Europäer so viel Angst vor einer Inflation wie die Deutschen.

Focus: Warum ist das wichtig?

Zimmermann: Es könnte unter Umständen zu einem Zielkonflikt in der Europäischen Zentralbank kommen, wenn andere große Mitglieder des Euro-Raums wie etwa Frankreich nicht so inflationsempfindlich sind und deshalb eine restriktive Politik mit hohen Zinsen nicht unterstützen. Und die US-Zentralbank Fed ist auch nicht gerade bekannt dafür, dass sie die Zinsen rechtzeitig anhebt. Zudem müssen die gewaltigen Staatsschulden finanziert werden. Ich sehe daher erhebliches Inflationspotenzial ab dem Jahr 2012.

Focus: Wie stark werden die Preise dann steigen?

Zimmermann: Genau quantifizieren lässt sich das jetzt noch nicht. Aber fünf Prozent Preissteigerung sind da schnell erreicht.

Focus: Warum wären bereits fünf Prozent so dramatisch?

Zimmermann: Inflation ist ungerecht. Die Geldentwertung trifft besonders jene, die keine Immobilien, Aktien oder andere Sachwerte haben. Außerdem besteht die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale: Verteuert sich die Lebenshaltung, verlangen die Gewerkschaften mehr Geld. Dadurch steigen die Kosten der Unternehmen, die daraufhin erneut die Preise anheben. Das zehrt die Lohnerhöhungen auf, die Arbeitnehmer fordern mehr Gehalt. Dann stecken wir in einer Stagflation, in der die Wirtschaft auf der Stelle tritt.

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Lösung Sachwerte

Ob nun die Investion in Immobilien, Schiffe, Ölplattformen usw. – es ist eine Investition in Sachwerte, welche einer drohenden Inflation aus dem Wege gehen. Eine gesunde Streuung des Vermögens in diese Anlageklassen, bietet in guten Wirtschaftszeiten eine sichere Einnahmequelle – und in Krisenzeiten, bieten sie Schutz vor einer Kaufkraftabwertung. Das Angebot in dieser Anlageklasse ist groß, deshalb ist auch hier eine langfristige, selektive Beratung absolut notwendig.


Aktualisiert am 3. September 2009 | Tags: , , ,