die Einschläge kommen näher…

Von Jan Weigelt

Am heutigen Montag ist nun Italien an der Reihe. Plötzlich erscheint in den Medien, daß die drittgrößte Industrienation in der Eurozone hoch verschuldet ist und wahrscheinlich in Kürze fällige Anleihen nicht ohne erneute Kreditaufnahme bedienen kann. Somit geht es den Italienern so, wie es eben den restlichen Ländern auch ergeht. Da sich immer weniger Investoren für die bisher beliebten Anleihen der Eurostaaten finden, fehlt frisches Kapital für den unbändigen Geldhunger leerer Kassen, erdrückender Zinslasten und explodierender Kosten in den Sozialkassen.

Doch was passiert gerade?  Statt längst fällige Reformen auf den Weg zu bringen, werden einfach die Kredite verstaatlicht. Die Bücher der Landesbanken, Bundesbanken und die der Europäischen Zentralbank (EZB) sind bis oben gefüllt mit feinsten Schuldverschreibungen maroder Euroländer. Eine Ausweitung ist nicht mehr möglich – außer wir erhöhen einfach die diversen Hilfsprogramme von Millionen über Milliarden auf jetzt Billionen – dann ist die Welt ja erstmal wieder in Ordnung.

Die einzigen unbequemen Marktteilnehmer sind die Ratingagenturen, die unter starkem Beschuß der Regierungen und der EZB stehen. Aus höchsten Regierungspositionen heraus, werden hier Verbote und Beschränkungen gefordert. (siehe auch Artikel in der FTD: EU-Justizkommissarin will US-Ratingagenturen zerschlagen)

Wenn die Überschuldungsblase platzt, haben wir wenigstens die Schuldigen am Pranger – aber zum Glück sind sie weit, weit weg.

Eine wirkliche Lösung gibt es nicht – es gilt nur, sich auf die Konsequenzen vorzubereiten…


Aktualisiert am 11. Juli 2011 | Tags: ,