Top-Ten-Platzierung als verdienter Lohn

Von Jan Weigelt

(alu) Eine Schlammschlacht verheißt gewöhnlich nichts Gutes. Aber Matej Meyer war einfach nur noch glücklich. Am Ende völlig erschöpft, war der Mountainbiker vom Team Degere ganz vorn dabei. Beim 19. Erzgebirgs-Bike-Marathon in Seiffen hat der 25 Jahre alte Eisenacher auf einer durch heftigen Regen total aufgeweichten Strecke Gesamtplatz neun auf der 102 Kilometer langen Marathonstrecke mit 2700 Höhenmetern erreicht. „Ich wollte unter die besten Zehn fahren, was ich auch geschafft habe. Insofern kann ich sehr zufrieden sein“, sagte Meyer, der in seiner Altersklasse Rang vier belegte und damit nur hauchdünn den Platz auf dem Treppchen verpasste.

Während der Suhler Profi-Mountainbiker Rene Tann an der Spitze in 3:53:05 Stunden beim ältesten deutschen Bike-Marathon ganz souverän seinen ersten Sieg landete, behauptete sich der Eisenacher mit 26:56 Minuten Rückstand auf den Gewinner ganz ausgezeichnet. 246 Starter auf dem langen Kanten erreichten das Ziel, nur acht Fahrer lagen vor Meyer, während ganz hinten unzählige Athleten auch wegen der Wetterunbilden das Rennen vorzeitig aufgaben.

Für Matej Meyer war es der sechste Start in Seiffen, wo er 2006 schon einmal den fünften Platz belegte. „Das ist aber nicht zu vergleichen. Diesmal war die Konkurrenz viel stärker. Deshalb freue ich mich nach Rang 17 vor zwei Jahren diesmal über den neunten Platz“, sagte Meyer mit einem Lächeln im Gesicht.

Immerhin: Ex-Radprofi Holger Sievers, 1999 der Gewinner des Klassikers „Rund um die Hainleite“ und zwei Mal deutscher Vizemeister im Bergzeitfahren, landete als Zwölfter knapp drei Minuten genauso hinter Meyer wie Maximilian May aus Erfurt. Der einstige Fahrer vom Thüringer Energie Team kam auf Rang 21. Direkt hinter Tann hatte sich ein weiterer Ex-Radprofi platziert. Der Tscheche Jan Hruska, der im Jahr 2000 beim Giro den Prolog und ein weiteres Zeitfahren gewann, kam 8:03 Minuten hinter dem Gewinner als Zweiter ins Ziel.

Beim knochenharten Marathon verlangte die völlig aufgeweichte Piste den Fahrern alles ab. Auch Matej Meyer wurde davon nicht verschont. „Ich bin nicht der perfekte Techniker. Deshalb habe ich vor allem auf den Abfahrten sicher einige Sekunden verloren“, betonte der Mountainbiker, der im ersten Startblock angetreten war und sich auf den 102 Kilometern immer weiter nach vorn arbeitete. Wie groß die Zahl der Ausreißer vor ihm wirklich war, das wusste Meyer allerdings zu keinem Zeitpunkt des Rennens. „Umso schöner war es natürlich, als ich die Ergebnisliste gesehen habe“, sagte der Eisenacher, der mit Rang neun sein selbst gesetztes Ziel erreicht hat. Nebenbei wurde er einmal mehr um die Erkenntnis reicher, dass manchmal sogar eine Schlammschlacht ganz angenehm sein kann.


Aktualisiert am 8. August 2011 | Tags: , ,