Gold und Silber – aktuelle Marktlage

Von Jan Weigelt

Die Zeichen an der Wand

Seit mehr als drei Jahren raten wir Investoren entschieden zur Anlage in physische Edelmetalle, speziell in die Geldmetalle Gold und Silber. Wir tun dies stets mit dem Hinweis auf die Risiken im internationalen Finanzsystem, die Fragilität des globalen Währungssystems und die zunehmenden geopolitische Risiken.

Gold und Silber fungieren seit Jahrtausenden als sichere und unvergängliche Wertaufbewahrungsmittel – unabhängig von Währungsturbulenzen, Inflation oder politischen Verwerfungen.

In Anbetracht der Staatsschuldenkrisen in der Eurozone, den USA und Japan sowie den nicht abebbenden Spannungen zwischen dem Iran und Israel möchten wir unseren Aufruf zu Investments in Edelmetalle erneuern. Eine Erweiterung der persönlichen Vermögensarchitektur um den Baustein physische Edelmetalle erscheint angesichts dieser nach wie vor drohenden Belastungen sinnvoll. Nutzt man die richtigen Produkte, z.B. unseren Fonds SOLIT 2, bleiben Veräußerungsgewinne nach einer Frist von zwölf Monaten für Privatpersonen vollständig steuerfrei.

Die aktuellen Ereignisse in Griechenland lassen jeden klar denkenden Beobachter erkennen, dass die beschwichtigende Rhetorik der politischen Klasse nicht als Basis für persönliche Investmententscheidungen taugt. Bereits seit zwei Jahren gilt in den Statements europäischer Spitzenpolitiker die Eurokrise regelmäßig als quasi schon gelöst oder der große Durchbruch in Reichweite befindlich. In Wahrheit und für Jedermann sichtbar hat die Krise nie aufgehört zu eskalieren.

Das finanzielle Schicksal sollten Sie daher folglich lieber in Ihre eigenen Hände nehmen und sich dabei von Ihrem gesunden Menschenverstand leiten lassen.

Nutzen Sie hierzu unsere fachliche Kompetenz und die Vorteile der SOLIT-Investmentlösungen zur Sicherung Ihres Vermögens.

Eurokrise eskaliert weiter

Die aktuelle Auswertung der harten wirtschaftlichen Daten (nicht der weichen Stimmungsindikatoren) zeigen über Europa hinaus einen dramatischen Abbruch der wirtschaftlichen Dynamik. Diese Entwicklung ist Ergebnis der Bereinigung früherer wirtschaftlicher Fehlentwicklungen v.a. in Südeuropa, auslaufender Fiskalprogramme aus den Jahren 2009/ 10 sowie der drastischen Sparprogramme in der Eurozone.

Ökonomisches Desaster droht

Selbst das noch wirtschaftlich starke Deutschland kann sich dieser Entwicklung nicht länger entziehen. Das letzte Quartal 2011 war auch hierzulande von ökonomischer Kontraktion gekennzeichnet (-0,25% BIP-Veränderung). Unsere Ökonomen rechnen im ersten Quartal 2012 mit einem noch deutlicheren Negativwachstum hierzulande und einem regelrechten Einbruch der Konjunktur in Griechenland, Portugal, Spanien, Italien und Frankreich. Die weitere Verschärfung der Eurokrise ist somit vorprogrammiert.

Eurokrise erreicht Deutschland

Die Europäische Zentralbank reagiert auf die Krise des europäischen Bankensystems, die eine Folge der Schuldenkrise ist, mit einer massiven Ausweitung der Geldmenge, die aber in der Realwirtschaft nicht ankommt, dafür aber die Gemeinschaftswährung zunehmend unter Druck bringt und das Inflationspotenzial weiter erhöht.

Bilanzsumme der EZB in Milliarden Euro

Die viel gepriesene (temporäre) Stärke des Euro ist als Phantomstärke zu klassifizieren, da sie lediglich relativ gegenüber ebenfalls weichen Währungen wie dem US-Dollar besteht. Betrachtet man den Außenwert des Euro jedoch ökonomisch repräsentativ gegen einen breiten handelsgewichteten Währungskorb (sog. Euro-Index), dann ist die Richtung des Euro seit Ausbruch der Finanzkrise eindeutig:

So schwach ist der Euro tatsächlich

Bereits vor Einführung der Gemeinschaftswährung Anfang der Neunzigerjahre erkannten angesehene Ökonomen weltweit, dass das Währungsexperiment einer europäischen Esperantowährung zwingend scheitern muss. Die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsstaaten ist schlichtweg zu unterschiedlich und die Arbeitsmarktflexibilität sprachbedingt gleichzeitig stark eingeschränkt.

Als geradezu gefährlich muss die einheitliche Zinspolitik angesehen werden, setzt sie doch das natürliche Marktkorrektiv außer Kraft. Die hieraus resultierende Extremverschuldung sowie die Immobilienblasen in Südeuropa nach Einführung des europäischen Einheitszinses belegen dies heute eindeutig und unzweifelhaft. Selbst eine einheitliche Fiskalpolitik – das erkannte man schon damals – könne keine Lösung darstellen, da sie zum einen verfassungswidrig ist und zum anderen schwache Volkswirtschaften im Korsett des Euro gänzlich in die Knie zwingt. Sämtliche genannten Argumente gegen ein solches politisch gewolltes Experiment werden nun schlagend.

Wir gehen vor diesem Hintergrund nach wie vor von einem Scheitern der europäischen Gemeinschaftswährung in ihrer jetzigen Form aus, mit signifikanten Folgen für Politik, Gesellschaft und unser Geldsystem.

 

Aktuelle Marktlage bei Gold & Silber

Zum Jahresauftakt haben die monetären Edelmetalle Gold und Silber wieder in den Hausse-Modus umgeschaltet und konnten mit +7,5% (Gold) und +16,5% (Silber) auf Eurobasis bereits deutliche Wertsteigerungen verzeichnen:

Gold und Silber in Euro

Haupttreiber dieser starken Entwicklung war die weitere Verschärfung der griechischen Staatsschuldentragödie sowie die Ankündigung der US-Notenbank FED, die Zinsen bis Ende 2014 extrem niedrig zu halten, was per se für die zinslosen Edelmetalle positiv ist. Zudem stützte die Liquiditätsflut der EZB die Notierungen der natürlicherweise knappen Geldmetalle Gold und Silber. Zuletzt hatte die europäische Zentralbank unter der Ägide des italienischen EZB-Chefs Mario Draghi die Banken mit einer Summe von fast 500 Mrd. Euro förmlich überschwemmt. Die für drei Jahre zur freien Verfügung überlassenen Gelder kosten die Banken lediglich einen Kreditzins von 1% p.a.. Mit dieser Maßnahme sollen die Finanzierung des Bankensystems sichergestellt werden und Anreize geschaffen werden, Staatsanleihen kriselnder Euroländer zu kaufen.

Eine Unze Gold (31,1 g) kostet in diesem Umfeld aktuell 1.734 US-Dollar. Dies entspricht einem Preisanstieg zum Vormonat von 122,85 US-Dollar bzw. +7,6%. Zum Vorjahr verzeichnet das gelbe Edelmetall nach wie vor einen signifikanten Anstieg in Höhe von +27%. In Euro notiert die Unze Gold aktuell bei 1.312 Euro, ein Wertzuwachs von +3,7% gegenüber Vormonat und von +31% gegenüber Vorjahr (Datenstand: 8. Februar).

Die Entwicklung des Silberpreises konnte, wie in Hausse-Phasen üblich, die jüngste Wertentwicklung des Goldpreises noch übertrumpfen. Zusätzlich zu den auch für Gold bereits genannten Impulsen, unterstützt der kräftige Anstieg der Investmentnachfrage den Silberpreis zum Jahresauftakt. Sowohl große Kapitalsammelstellen als auch private Investoren kaufen kräftig ein. Auch die Akteure am nach wie vor dominierenden Silber-Terminmarkt bauten zuletzt wieder spekulative Silberpositionen auf, nachdem diese zum Jahresultimo 2011 auf Niveaus nahe historischer Tiefststände reduziert wurden. Nachdem wichtige technische Preiswiderstände überwunden werden konnten, erhöhte sich die positive Preisdynamik bei Silber in den letzten Wochen weiter.

Eine Unze Silber (31,1 g) notiert aktuell bei 34,37 US-Dollar und damit 19,2% höher als noch vor Monatsfrist bzw. +13,3% im Jahresvergleich. In Euro notiert die Unze Silber aktuell bei 25,89 Euro. Dies entspricht einer Verteuerung auf Eurobasis gegenüber dem Vormonat von +14,6%. Gegenüber Vorjahr weist Silber für Euro-Investoren eine deutliche Preissteigerung in Höhe von +15,3% auf (Datenstand: 8. Februar 2012).

Auch für das Jahr 2012 erwarten wir einen positiven Verlauf der Preise für Gold und Silber – absolut und relativ zu anderen Vermögensklassen. Die Diskussion um die Heranziehung der EZB zur Staatsfinanzierung via Notenpresse gewinnt aktuell an Schärfe und Nachdruck. Da sich die ökonomischen Rahmendaten für jeden sichtbar nun auch in Deutschland eintrüben, wird die Bastion derer, die Geldwertstabilität dem Krisenmanagement durch Gelddrucken vorziehen, in Kürze endgültig fallen, und die monetären Edelmetalle werden in unmittelbarer Reaktion in preislich neue Dimensionen vordringen. Der neue Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), der Italiener Mario Draghi, hat mit der jüngsten Geldflutung des europäischen Bankensystems und dem massiven Ankauf von Staatsanleihen über das Wertpapieraufkaufprogramm (SMP) bereits seine klare Bereitschaft zur Reflationierung der Wirtschaft und zur direkten Staatsfinanzierung signalisiert. Für Edelmetalle bedeutet dieser desperate geldpolitische Stil ein ideales Umfeld.

Quelle: SOLIT


Aktualisiert am 19. Februar 2012 | Tags: , , , , ,