Matej Meyer lässt sich nicht aufs Glatteis führen

Von Jan Weigelt

Gleich nebenan schlängelte sich die Bobbahn durch den Thüringer Wald, auf dem parallel verlaufenden Weg kämpften die Mountainbiker beim Cross Country um die mitteldeutsche Meisterschaft. Aber Matej Meyer ließ sich nicht aufs Glatteis führen. Auf der 3,5 Kilometer langen Strecke am Fallbachlift, die neunmal zu bewältigen war und insgesamt stolze 920 Höhenmeter aufwies, landete der Marathon-Spezialist vom Team Germina degere unter 16 ins Ziel gekommenen Fahrern in der Elite- und U23-Klasse auf einem starken achten Platz.

„Damit bin ich sehr zufrieden, zumal mir ja die ganz langen Distanzen weitaus mehr liegen“, sagte Meyer. Während vorn Christopher Maletz vom Team White Rock aus Weißenfels nach neun Runden in 1:35:46 Stunden nicht zu schlagen war und seinen Titel von 2010 nun wiederholte, durfte sich der 26 Jahre alte Eisenacher über eine ausgezeichnete Leistung auf einer für ihn eher ungewohnten Distanz freuen.

„Das Rennen war brutal. Es gab keine Zeit zum Ausruhen und war richtig anstrengend“, sagte Meyer, der auf der vom ehemaligen Weltcupstarter Rene Tann zusammengestellten Strecke, die teilweise auf dem Weltcup-Kurs der Biathleten entlangführte. Den Fahrern verlangte sie alles ab. Gleich nach dem Start ging es etwa 500 Meter den Skihang hinauf. Gespickt war die Strecke aber auch mit technisch anspruchsvollen Waldstücken über Stock, Stein und Wurzeln und rasanten Abfahrten. Der Eisenacher benötigte drei Runden, um sich dem hohen Tempo anzupassen und seinen Rhythmus zu finden. Als er dies geschafft hatte, kämpfte er sich von Rang zwölf auf Platz acht vor.

„Das war ein sehr anspruchsvoller Kurs“, sagte Meyer, der mit einem durchschnittlichen Puls von 182 Schlägen pro Minute ins Ziel hetzte. Normalerweise ist dieser Wert ja landläufig ein Indiz für negative Gefühlsausbrüche. Bei Matej Meyer war es genau das Gegenteil.


Aktualisiert am 22. Mai 2012 | Tags: , , , ,