Mit der richtigen Nase auf das Podest
Manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn in einem Rennen auch die Konkurrenten ihre Spuren hinterlassen. Genau das hat Matej Meyer beim Mountainbike-Marathon in Arnstadt-Siegelbach zum Platz auf dem Treppchen verholfen. „Die Strecke war nicht gut ausgeschildert und drei Kilometer vor dem Ziel war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich mich vielleicht verfahren habe. Ich bin noch mal zurück, habe dann aber anhand der Reifenspuren im Waldboden den richtigen Weg eingeschlagen“, sagte der 26 Jahre alte Eisenacher vom Team Germina degere, der nach 74 Kilometer und 1800 Höhenmetern auf den zweiten Platz fuhr.
Noch schneller war nur sein Alacher Dauer-Kontrahent Christian Kreuchler, der nach 3:05:16 Stunden über den Zielstrich raste. 5:39 Minuten dahinter landete Meyer, der mit seiner Leistung nach zweiwöchiger Rennpause zufrieden war. Die Schrecksekunde beim Endspurt kostete ihm etwa eine Minute. „Auch ohne den unfreiwilligen Zwischenstopp hätte ich nicht gewonnen. Aber ich wäre dennoch näher an Christian herangekommen“, sagte Meyer.
Das Rennen auf der durch den Regen der vergangenen Woche ziemlich aufgeweichten Strecke begann für Matej Meyer eher schleppend. Nach den ersten 35 Kilometern reihte er sich auf Platz neun ein und hatte zu diesem Zeitpunkt den Anschluss zur Spitzengruppe längst verloren, die mehr als 30 Sekunden enteilt war. Doch der Marathon-Spezialist konnte auch in Arnstadt sein Ausdauervermögen ausspielen. „Je länger das Rennen lief, umso besser kam ich in meinen Rhythmus“, sagte Meyer, der nun das Tempo verschärte, seine Konkurrenten einholte und schließlich sogar abschütteln konnte. Nur Christian Kreuchler fuhr ganz vorn ein einsames Rennen.
Dann allerdings ereilte den Eisenacher jene Schrecksekunde, in der Matej Meyer aber das Gespür eines Fährtenhundes bewies. Die Spuren im Waldboden wiesen ihm schließlich nicht nur die richtige Route, sondern auch endgültig den Weg in die Erfolgsspur. „Mit Platz zwei bin ich super zufrieden“, sagte Matej Meyer im Ziel glücklich.
Aktualisiert am 17. Februar 2013 | Tags: Matej Meyer, Team Germina degere