Grünes Licht für edles Geld

Von Jan Weigelt

Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Geldkommunismus. Der Traum aller Linken des Kontinents scheint sich zu erfüllen: Wohlstand für alle und Wohlfahrt ohne Grenzen. Die Notenpresse des Genossen Mario Draghi macht´s möglich. Doch Obacht, wenn Geld keine Rolle mehr spielt, dann ist der Geist der Inflation auch nicht weit. Noch aber zeigt sich der Spielverderber in den Teuerungsstatistiken nicht – die offizielle Inflationsrate liegt in Europa aktuell bei 2,6%. Dass dies nicht so bleiben wird, signalisieren die explodierenden Energie-, Immobilien-, Miet-, Nahrungsmittel- und Edelmetallpreise.

Denn was passiert wohl, wenn auf der einen Seite die Europäische Zentralbank unendlich viel Geld zur Bekämpfung der Staatsschuldenkrise und zur Verteidigung des Euro zur Verfügung stellt und auf der anderen Seite der Wille zum Sparen mit jedem Monat wegbrechender Wirtschaftsdaten in Südeuropa schwindet? Genau, dann gibt es unlimitiert Geld aus der Notenpresse für die bettelnden Staaten! Natürlich nur gegen strenge Auflagen – die aber sind verhandelbar, wie das Beispiel Griechenland eindrucksvoll zeigt. Und natürlich kauft die Zentralbank die Schuldentitel nicht direkt von den Staaten, nein, dafür gibt es ja Banken, die EFSF (European Financial Stability Facility) und den ESM (European Stability Mechanism). Von diesen kann die EZB anschließend unlimitiert Staatsanleihen kaufen, denn es handelt sich ja dann um Sekundärmarktpapiere.

Wenn das Schuldenmachen also dank EZB kein Problem mehr ist, dann muss auch nicht mehr gespart werden. Dann können die Konjunktur beliebig stimuliert, Sozialleistungen erhöht und Subventionen für alles und jeden ausgeschüttet werden. Traumhaft. Niemand muss mehr etwas erwirtschaften. Der Staat bekommt das Geld von der Staatsbank und verteilt es weiter. Warum haben wir das eigentlich nicht schon immer so gemacht?

Wenn da bloß nicht die unangenehmen Gesetzmäßigkeiten der Natur wären, die den ganzen Spaß verderben! Zum Beispiel die Begrenztheit der natürliche Ressourcen von Mutter Erde, die von dem Tsunami neuen Geldes weggeschwemmt werden, was früher oder später zu explodierenden Preisen bei allem führt, was knapp ist, wie z.B. Öl oder Stahl. Da helfen auch keine Preisdiktate des Staates, die  unterminieren  nur das Angebot (die DDR lässt grüßen). Schon der Ökonom Richard Cantillon (1680-1743) wusste zudem, dass nur wenige von dem Segen aus der Notenpresse profitieren – nämlich die, die das Geld zuerst in die Hand bekommen, bevor die Preise steigen. Und das sind in der Regel nicht die Transferleistungs- und Lohnempfänger, also der Großteil der Wählerschaft. Da ist neuer Ärger vorprogrammiert. Umfairteilen bleibt en vogue. Wohl dem, der knappes und edles Geld besitzt, am besten außerhalb der „preis-gekrönten“ EU. Also, seien Sie klüger als der Staat – das ist nicht schwer. Bauen Sie einfach Ihre Gold- und Silberbestände weiter aus.

Quelle: Solit


Aktualisiert am 23. Oktober 2012 | Tags: , , ,