Der EZB geht das Geld aus

Von Jan Weigelt

Wer die Fachpresse verfolgte, konnte in den letzten Monaten immer wieder davon hören und lesen, daß die Europäische Zentralbank die schuldengeplagten Länder des Euroraumes rettet, in dem sie Staatsanleihen in Größenordnung kauft. Immerhin flossen bisher rund 72 Milliarden € in dieses aussichtlose Unterfangen (nochmal zum Mitschreiben: 72.000.000.000€). Laut EZB waren dies allein letzte Woche knapp 2,7 Mrd. €. Solch einen Kaufrausch erlebt man sonst höchstens in den Innenstädten zur Weihnachtszeit – nur das es da um andere Beträge geht.

Übrigens ist der Vergleich gar nicht so abwegig: Kauft man keine Geschenke, kommt es zur Krise – macht man es weiterhin nicht, zerbricht die Gemeinschaft (Ehe) – und das kostet viel, viel Geld und kann schlimmstenfalls im Konkurs enden…

Natürlich gibt es noch einen großen Unterschied zwischen der aktuellen Überschuldungskrise und den Weihnachtseinkäufen: Die EZB hat kein Geld um einzukaufen… Gerade mal 5,8 Mrd. € beträgt das Grundkapital der Bank – wobei sich die Bilanzsumme auf 140 Mrd. € aufgeblasen hat.

Nun geht der Hilferuf an die Zentralbanken der Europäischen Staaten – und so wird das Problem teilweise verlagert. Nun also sollen die schuldengeplagten Staaten, die selbst auf Hilfe angewiesen sind, retten was zu retten ist – und das ist leider aussichtslos.

Fazit: Gehen sie in die Stadt und kaufen sie schöne Geschenke, um wenigstens ihre eigene Gemeinschaft am Leben zu erhalten und weiter zu festigen – es wird viel Kraft nötig sein, um die bevorstehende Krise überwinden zu können…


Aktualisiert am 14. Dezember 2010 | Tags: , ,