Japan wird auf „AA-“ herabgestuft

Von Jan Weigelt

Letzten Donnerstag hat die Ratingagentur Standard & Poor`s die Volkswirtschaft Japan`s mit einer Herabsetzung auf AA- gestraft. Begründet wird dies mit einer mangelnden Strategie zum Schuldenabbau.

Immerhin beträgt die Staatsverschuldung ca. 226% vom Bruttoinlandsprodukt! Selbst in Griechenland sind es „nur“ 130% – gefolgt von Irland mit 93,6%, USA 92,7%. In Deutschland sind es ca 75% gegenüber dem BIP. Das läßt Deutschland zwar gut aussehen, doch im Euro-Stabilitätspakt ist eine maximal 60%ige Grenze vereinbart wurde… Und davon sind wir weit entfernt.

In China – aus unserer Sicht die nächste größte Welt- und Wirtschaftsmacht – beträgt die Staatsverschuldung gerade mal 19% des BIP.

Aber warum konnte es so weit kommen? Im Gegensatz zum Rest der Welt, kommen die Geldgeber Japan`s aus den eigenen Reihen. Gerade mal mit 5,2% sind ausländische Investoren beteiligt – den Rest teilen sich inländische Investoren, wie Lebensversicherungen, Pensionskassen und Banken. Somit ist Japan weitgehend unabhängig und nicht dem ausländischen Druck ausgesetzt. Somit ist Japan noch immer intakt und hält immerhin, dank der dauerhaften Leistungsbilanzüberschüsse, nach China die zweitgrößten Devisenreserven.

In Griechenland ist das etwas anders – da sind knapp 70% vom Ausland finanziert – und der größte Teil davon sogar von Deutschland. Eine Insolvenz würde Deutschland in eine heftige Bankenkrise stürzen – und deshalb wird es das nicht geben. Da geben wir lieber mehr und mehr Geld hin, damit die Bombe nicht platzt. Eine schlußfolgende Inflation ist da viel besser zu verkraften…


Aktualisiert am 31. Januar 2011 | Tags: ,