Gold und Silber – aktuelle Marktlage und Preispotenziale
Nach der Korrektur der monetären Edelmetalle zum Jahresauftakt haben Gold und Silber ihre Primärtrends wieder aufgenommen und neue Höchststände im aktuellen Zyklus erreicht. Der Goldpreis konnte auf US-Dollarbasis ein neues Allzeithoch bei 1.440,63 USD/Unze markieren. In Euro notiert die Unze aktuell bei 1.025,66 ¤. Silber erreichte auf US-Dollarbasis ein neues Dreißigjahreshoch bei 36,55/Unze. In Euro notiert die Unze aktuell ebenfalls auf einem neuen zyklischen Höchststand bei 26,03/Unze (Stand 07.03.2011).Getragen wurden die jüngsten Preisanstiege von massiver physischer Nachfrage und starker Terminmarktnachfrage. Allein wir kauften im Februar für mehr als 2,85 Mio. Euro Gold- und vor allem Silberbarren. Dies ist ein Plus von 85% gegenüber Vorjahr. Kalenderbereinigt kam der saisonal eigentlich sehr schwache Februar damit sehr dicht an den sehr starken Januar heran. Allein in der ersten Märzwoche verzeichneten wir Mittelzuflüsse von knapp 900.000 Euro.
Noch beeindruckender sind die Zahlen, die uns aus Südostasien erreichen. So berichtete das Handelsblatt in seiner Ausgabe vom 3. März, dass China laut der Großbank UBS allein von Januar bis Februar dieses Jahres 200 Tonnen Gold einführte. Diese Menge steht einem Gold-Import von 300 Tonnen für das Gesamtjahr 2010 gegenüber. Allein die chinesische Großbank Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) verkaufte im Januar 12 Tonnen Gold an ihre Kunden.
Aber auch das Edelmetall Silber erfreut sich bei den Kunden der ICBC stark steigender Beliebtheit. 13 Tonnen des weißen Edelmetalls wurden allein im Januar abgesetzt, nach 33 Tonnen im Gesamtjahr 2010. Sollte sich die Nachfrage fortsetzen, rechnet der stellv. Leiter der Edelmetallabteilung der ICBC, Zhou Ming, mit einem Silberabsatz allein durch sein Bankhaus von 157 Tonnen. Das wäre ein Anstieg von 370% gegenüber Vorjahr. Vor allem das im historischen Vergleich und gegenüber Gold nach wie vor sehr preisgünstige Silber erfreut sich in den Schwellenländern Südostasiens (China, Indien, Vietnam, Taiwan etc.) wachsender Beliebtheit als Inflationsschutz. Ein Industriearbeiter in Indien ist bereits mit einer Inflation von über 10% konfrontiert. Die Nahrungsmittelpreise in China stiegen im Januar um 10,3%.
Zuletzt sorgten aber auch die Unruhen in Libyen und die Angst vor einer Ausweitung der Hungeraufstände auf Saudi-Arabien für Verunsicherung an den Märkten. Zudem sorgt der in Folge der blutigen Auseinandersetzungen stark gestiegene Ölpreis für zusätzlichen Teuerungsdruck, auch bei den Nahrungsmitteln. Ein Ende der Preisspirale und der daraus resultierenden sozialen Spannungen ist momentan nicht in Sicht.
Wie viel Potenzial vor allem der Silberpreis noch hat, zeigt der folgende Chart:
Während Gold sein nominales Hoch aus dem Jahr 1981 bereits weit hinter sich gelassen hat und nun seinem inflationsbereinigten Hoch bei ca. 1.800 USD/Unze entgegenstrebt, notiert der Silberpreis immer noch 37% oder 13,50 US$ unter seinem nominalen Hoch. Wir gehen davon aus, dass der Silberpreis die Lücke zum Gold in den nächsten Quartalen schließt (ca. 100 USD/ Unze) und dann ebenfalls Richtung realer Höchststände steigt.
Alle anderen Industriemetalle, auch solche, die weniger knapp sind, haben ihre nominalen und zum Teil sogar realen Höchststände bereits überwunden, wie zum Beispiel Kupfer.
Damit ist Silber auf dem jetzigen Niveau das nach wie vor preiswerteste aller bedeutenden Metalle und stellt somit die effizienteste Form eines Inflationsschutzinvestments dar.
Quelle: Solit (www.solit-kapital.de)
Aktualisiert am 11. März 2011 | Tags: Geldentwertung, Gold, Inflation, Silber