Silber: die Ursachen der 30% Korrektur

Von Jan Weigelt

Die 30% – Korrektur im Silberkurs Anfang Mai ist ausschließlich über den Terminmarkt entstanden, nicht über den physischen Markt. Hier werden Silber-Kontrakte im Gegenwert von 5.000 Unzen gehandelt, die Kontrakthalter müssen eine Sicherheitshinterlegung leisten (Margin). Diese Sicherheitsanforderung betrug bis Anfang dieser Woche noch knapp 12.000 USD. Aufgrund des stark angestietenen Preises lag die Margin also nur noch bei knapp 5%. Die Margin wird angepasst, wenn die Volatilität zunimmt – damit soll die Gegenpartei des Kontraktes geschützt werden vor der Zahlungsunfähigkeit des Kontrakthalters bei entsprechenden Kursschwankungen. In der Nacht von Sonntag auf Montag sind dann im sehr dünnen asiatischen Handel massiv Leerverkäufe getätigt worden, was zu einer fast 10%-Korrektur geführt hat. Aufgrund der hierdurch erhöhten Volatilität wurde die Margin für Silber-Kontrakte an den Terminmärkten durch deren Betreiberin CME Group mehrfach angehoben, zuletzt gestern auf über 16.000 USD. Am heutigen Tage sind zwei weitere Margin-Erhöhungen angekündigt worden, eine für den heutigen Tag und eine weitere für den 9.5. auf dann 21.600 USD. Damit beträgt die Relation zwischen Margin und dem Kontraktwert (5.000 * 36,70 USD = 183.500 USD) bereits knapp 12%, was historisch extrem hoch ist.

Lage am physischen Markt:

Alle Argumente für eine physische Investition in Silber sind weiterhin gültig, auf den jetzigen Kursniveaus mehr denn je. Besonders eklatant ist durch die heutige EZB-Pressekonferenz (09.05.2011) zu Tage getreten, dass eine Inflationsbekämpfung in der EUR-Zone durch höhere Zinsen definitiv nicht auf der Agenda steht, da dies auf den jetzigen Schuldenniveaus schlichtweg nicht mehr möglich ist. Die Realzinsen werden also weiterhin negativ bleiben. Die physische Nachfrageseite ist weiterhin ungebrochen stark und dürfte auf den jetzt günstigeren Kursniveaus sogar zunehmen.

Quelle: Solit


Aktualisiert am 9. Mai 2011 | Tags: , ,