Fällt Ungarn auch??
Die Meldungen um den drohenden Kollaps in Griechenland und die Sparanstrengungen der portugiesischen Regierung überschatten die Schwierigkeiten in weiteren europäischen Staaten.
Auch in Ungarn sind große Schritte zur Kosteneinsparung und Ausgabenreduzierung bei den öffentlichen Haushalten notwendig. Zwar konnte das Land jüngst eine milliardenschwere Euro-Anleihe erfolgreich am Markt platzieren, doch Analysten der großen Ratingagenturen schätzen die Situation als sehr angespannt ein.
Offiziell rechnet die ungarische Regierung in den kommenden Jahren mit einem Wachstum der heimischen Wirtschaft von etwa 5% p.a. und versucht, der drohenden Staatspleite mit Privatisierungen und moderaten Änderungen im Steuer- und Finanzsystem entgegenzuwirken.
Im Dezember des letzten Jahres wurde die Kreditwürdigkeit des Landes von der Ratingagentur Moody’s auf Baa3 herabgestuft. Mit dem Rating wird die Wahrscheinlichkeit ausgedrückt, ob und wann der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Je schlechter die Einstufung ausfällt, desto unwahrscheinlicher wird die Zinszahlung und die Rückzahlung des Kapitals bei Fälligkeit.
Der öffentliche Druck auf die ungarische Regierung nimmt seit Monaten deutlich zu. Neben einer Korrektur der optimistischen Wachstumsaussichten werden von außen beharrliches Sparen und tiefgreifende Reformen des Steuersystems gefordert.
Die Entwicklung im Land von Puszta und Balaton muss weiter sehr skeptisch verfolgt werden und die Auswirkungen der Schuldenkrise anderer europäischer Staaten werden weiterhin das bestimmende Thema der Finanz- und Wirtschaftsbranche sein.
Aktualisiert am 11. Mai 2011 | Tags: Inflation, Staatsverschuldung, Ungarn