Hängepartie bei Gold und Silber

Von Jan Weigelt

Die Märkte sind derzeit unübersichtlich und von aktuell allerlei Irrtümern und „Überraschungen“ geprägt. Einerseits praktizieren Notenbanken weiterhin eine ultraleichte Geldpolitik, auch wenn sie vermeiden, das offenkundig zuzugeben. Andererseits treten die Folgen der Überschuldungskrise mehr und mehr unverhüllt ans Tageslicht. Die Gold– und Silbermärkte verharren unterdessen weiterhin in einer breit angelegten Konsolidierung. Vor allem die Minenunternehmen aus dem Edelmetallsektor haben alles andere als Freude bereitet. Eigenartigerweise verdienen sie Geld – wesentlich mehr als in den letzten Jahren – und heben ihre Dividenden an. Es ist erstaunlich, dass sie historisch betrachtet immer mit dem 25-fachen der Jahresgewinne bewertet wurden, derzeit aber im Schnitt mit der Hälfte davon an den Börsen notieren.

Die Preise für Gold und Silber hinterlassen den Eindruck, als hätten sie einen gewaltigen Kurssturz hinter sich. Die Stimmung im Sektor erscheint so schlecht wie seit langer Zeit nicht mehr. Rechnet man das erste Quartal ab, so konnte Gold um sieben Prozent zulegen und Silber um 16 Prozent. Aktien schnitten besser ab – bislang.

Die Schwäche der Gemeinschaftswährung lässt die Goldpreise in Euro um acht Prozent unter dem Allzeithoch verharren. Viele seit Jahren vor einer Goldblase warnenden sogenannten Experten beschreien erneut das Ende der Hausse. Das müsste bedeuteten, dass Papiergeld gegenüber dem Gold oder dem Silber auf mittlere Sicht aufwerten wird – und das in einer Zeit, in der der vorhandenen Menge von ungedeckten Geldeinheiten immer mehr davon hinzugefügt werden. Was wahr ist muss wahr bleiben: Die digitalen Notenpressen von Mario Draghi´s EZB können Billionen neue Euro erschaffen aber nicht ein Gramm Gold und Silber.

Quelle: Solit


Aktualisiert am 23. April 2012 | Tags: , , ,