Matej Meyer: Ausgeschlafen auf das Podest gefahren

Von Jan Weigelt

(alu) Es war ein nahezu perfektes Wochenende für Matej Meyer. Der Mountainbiker vom Team Degere landete beim 15. Keiler-Marathon  in Wombach in Unterfranken auf der mittleren Strecke über 59 Kilometer auf dem vierten Gesamtplatz, was Rang zwei in seiner Altersklasse bedeutete und eine ausgezeichnete Vorbereitung für den schweren Erzgebirgs-Marathon am kommenden Wochenende in Seiffen war. Und weil in Wombach die 490 Teilnehmer über die mittlere Distanz erst eine Stunde nach den Marathonis auf die Strecke gingen, durfte der Eisenacher sogar eine Stunde länger schlafen.

„Das war perfekt so. Ich habe mich diesmal ganz bewusst für die etwas kürzere Runde entschieden. So hatte ich noch mal einen echten Härtetest, bin aber im Hinblick auf Seiffen nicht so ausgepowert“, sagte Matej Meyer, der dennoch gefordert wurde. Abgesehen von 489 Konkurrenten verlangte der technisch anspruchsvolle Kurs mit Schotterpisten, Abfahrten und rutschigen Wurzelpassagen den Fahrern alles ab. Und dann stellten auch noch 1300 Höhenmeter in den Weg.

Gleich zu Beginn des Rennens bildete sich eine vierköpfige Spitzengruppe mit Meyer, der aber den Kontakt zu den drei anderen Fahrern verlor, als es auf der ersten Abfahrt ins Tal ging. Von hinten schloss Vereinskollege Gilbert Möhring vom 1. MTB-Club Suhl zum Eisenacher auf und beide Mountainbiker starteten die Verfolgung.

Vergeblich aber mühte sich das Thüringer Gespann, wobei sich Matej Meyer am letzten Anstieg lösen konnte und so die letzten Kilometer allein bewältigte. Um winzige 29 Sekunden verpasste der Degere-Fahrer in einer Gesamtfahrzeit von 2:28:26 Stunden den Bronzerang, in seiner Altersklasse aber landete er damit trotzdem auf einem ausgezeichneten zweiten Platz. Vereinskollege Möhring rollte zwei Minuten später als Gesamt-Fünfter ins Ziel.

„Es hat Spaß gemacht. Und es war die richtige Entscheidung, auf der mittleren Runde zu fahren“, war der Eisenacher im Ziel glücklich. Am kommenden Sonntag startet er nun beim traditionsreichen Erzgebirgs-Marathon in Seiffen. Die Gemeinde an der tschechischen Grenze ist bekannt als Kurort und berühmt für ihre Spielzeugmacher. All das aber wird dem Eisenacher nicht helfen. Die 103 Kilometer – gespickt mit 2700 Höhenmeter – bieten weder Zeit für Erholung, noch sind sie ein Kinderspiel. Aber genau diese Herausforderung liebt Matej Meyer.


Aktualisiert am 2. August 2011 | Tags: ,