Eine Unze bleibt eine Unze

Von Jan Weigelt

Wer in den letzten Tagen Euro gegen Gold und Silber eintauschte, musste mit ansehen, wie die Edelmetalle relativ zu dem gesetzlichen Zahlungsmittel an Wert verloren. Dennoch waren die Preisrückgänge auf Eurobasis deutlich geringer als zum Beispiel in US-Dollar, da die Gemeinschaftswährung im Zuge der Euro-Krise deutlich an Wert einbüßte. Dennoch stellen sich vor allem einige Silberkäufer nun die Frage nach der Sinnhaftigkeit ihrer Entscheidung. Grundsätzlich ist es natürlich unangenehm, als Anleger mit einer Wertminderung konfrontiert zu sein. Diese Erfahrung machten gerade Silberkäufer in den vergangenen 10 Jahren regelmäßig während insgesamt 22 zum Teil sehr heftigen Korrekturphasen:

 

 

Trotz dieser erratischen Kursbewegungen, die auch über die Einflussnahme großer Marktteilnehmer am physisch ungedeckten Terminmarkt zu erklären sind, konnte Silber als physisches Investment und Rohstoffwährung nicht diskreditiert werden. Im Gegenteil, die Nachfrage steigt regelmäßig nach Preiseinbrüchen stark an. So auch dieses Mal. Man kann feststellen, dass je mehr der spekulative Terminmarkt ungedeckte Silberkontrakte verkauft und der Preis in Folge dessen fällt, die verarbeitende Industrie und die physischen Investoren die Preisrückgänge umso stärker für Käufe nutzen. Aber warum reagiert der physische Markt so positiv auf Preisrückgänge?

Für große Silbernachfrager wie Industrie und Schmuckverarbeiter gilt natürlich: Im Einkauf liegt der Gewinn. Bei Rohstoffen gilt generell, je preiswerter sie sind, umso stärker werden sie nachgefragt. Allerdings spielen bei Rohstoffen auch konjunkturelle Aspekte eine Rolle, so dass im Abschwung diese Kausalität nicht in gleichem Maße greift.

Bei den Investoren hängt die Bereitschaft, Rohstoffe mit Geldcharakter unabhängig von hoher Preisvolatilität zu kaufen und investiert zu bleiben von dem allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Umfeld sowie dem Vertrauen in das herrschende Geldsystem ab. Aktuell leben wir mit einem ungedeckten Geldsystem, das mehr und mehr, vor allem in der Eurozone, erschreckende Zerfallserscheinungen zeigt. Das Vertrauen in die politisch aufoktroyierte Kunstwährung Euro und die Europäische Zentralbank schwindet in rasantem Tempo. Wir erachten aus ökonomischen und politischen Gründen das Auseinanderbrechen der Eurozone als hoch wahrscheinlich. Die Gemeinschaftswährung wird in Folge dessen massiv an Wert verlieren und schlussendlich aufhören zu existieren.

Für Gold und Silber gilt hingegen: Eine Unze ist und bleibt 31,1 Gramm äußerst seltenes Metall mit wertvollen physikalischen Eigenschaften und faszinierender Schönheit. Diese schlichte Wahrheit sorgt seit mehr als fünftausend Jahren für eine ungebrochene Wertschätzung der Menschheit gegenüber Gold und Silber. Die Wertschätzung und damit der innere Wert gegenüber ungedeckter Währungen wie dem Euro fielen hingegen in der Geschichte der Menschheit früher oder später ausnahmslos auf Null.

Quelle: Solit


Aktualisiert am 10. Oktober 2011 | Tags: , , ,