Ist Europa noch zu retten???

Von Daniel Prokoph

Europa steht heute vor seinem burn out.

In Griechenland herrscht mehr denn je das politische Chaos und in Spanien werden schon wieder Banken verstaatlicht. Bei genauerer Betrachtung erwartet uns das schlimmste Szenario aber bei einer Verschärfung der Krise in Italien.

Während hierzulande Politiker die Griechen vor die Wahl zwischen Pest und Cholera bzw. Sparpaket oder Euroausstieg stellen, weiß niemand um die unkontrollierbare Kettenreaktion, die eine Abkehr von den Sparbeschlüssen in Griechenland mit sich bringt.

Ob der Größe Griechenlands erscheinen die physischen Risiken einer Pleite des Landes kalkulierbar. Aber was keiner vorhersagen kann, sind die psychologischen Risiken. Das Signal der Aufspaltung der als unzertrennlich geltenden Eurozone würde womöglich nur noch mehr Spekulanten gegen die nächsten Kandidaten Portugal, Spanien, Italien usw. heranziehen.

Es muss also unter allen Umständen verhindert werden, dass die wieder aufgeflammte Krise zum Flächenbrand wird. Die Überlegungen, inwieweit Spanien nach Griechenland unter den europäischen Rettungsschirm passt, gehen bei den Volkswirten bisweilen deutlich auseinander. In einem sind sich aber alle sicher: Italien, die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ist zu groß, um sie unter dem Rettungsschirm auffangen zu können. So bleibt nur die Hoffnung, dass sich die verantwortlichen Personen in Griechenland so schnell wie möglich auf den Weg des Sparpaketes einigen und so die Spekulanten vorerst die Lust am wetten gegen Südeuropa wieder verlieren.

Anderenfalls wird sich ein altes Sprichwort wieder bewahrheiten in dem es heißt, viele Wege führen nach Rom. Nur diesmal ist es die Brandschneise aus Athen und Madrid.


Aktualisiert am 11. Mai 2012 | Tags: , ,