Aktuelle Preisentwicklung bei Gold & Silber
In den zurückliegenden Wochen setzten Gold und Silber ihre Preiskorrekturen bis in die Nähe der Tiefststände aus dem Dezember 2011 fort. Trotz zuletzt wieder stark anziehender physischer Nachfrage dominierte weiterhin die Veräußerung von spekulativen Goldkontrakten an den Terminmärkten die Preisfindung. Dennoch hat sich die Gesamtlage deutlich verbessert. Wie das World Gold Council (WGC) in seiner jüngsten Studie darlegt, befinden sich nach wie vor große Staatsvermögensfonds und Notenbanken auf der Käuferseite. Vor allem Mexiko, Russland, China und zuletzt sogar Japan sorgten dafür, dass Notenbanken mittlerweile nach Jahrzehnten der Abstinenz wieder zu den Nettokäufern am Markt gehören, mit einer enormen Marktmacht – diesmal im konstruktiven Sinne. Darüber hinaus zog zuletzt auch wieder die Investorennachfrage in Westeuropa deutlich an, nachdem in der Wahrnehmung vieler offensichtlich die politische Elite die Krise nicht in den Griff bekommt und das Schlimmste wohl erst noch bevor steht.
Eine Unze Gold (31,1 g) kostet in diesem Umfeld aktuell 1.257 Euro. Dies entspricht einem Preisrückgang zum Vormonat von 13 Euro bzw. 1,0%. Zum Vorjahr verzeichnet das gelbe Edelmetall nach wie vor einen signifikanten Anstieg in Höhe von +17,0%. (Datenstand: 29. Mai 2012).
Silberpreis mit konstruktivem Chartbild
Der Silberpreis befindet sich nach wie vor in einer Konsolidierungsphase – einer sogenannten Flaggenformation, die einer an einem Mast hängenden Flagge erinnert (siehe Chart unten). Auch die Terminmarktsituation kann man mittlerweile als sehr konstruktiv bezeichnen. Sie ist mittlerweile so stark um spekulative Engagements bereinigt wie seit der Lehman-Krise 2008 nicht mehr. Die Bestände der physischen Silber ETF (Exchange Traded Funds) halten sich hingegen stabil, und ab dem Spätsommer sollte der Preis wieder durch die im zweiten Halbjahr traditionell stärkere Schmuck- und Industrienachfrage zusätzliche Aufwärtsimpulse erhalten.
Eine Unze Silber (31,1 g) notiert aktuell bei 22,64 Euro und damit 8% niedriger als noch vor Monatsfrist. Gegenüber der Vorjahresperiode weist Silber für Euro-Investoren eine Preisvergünstigung von aktuell 14,6% auf (Datenstand: 29. Mai 2012).
Die mittelfristigen Aufwärtstrends bei Gold und Silber sind voll intakt und werden aktuell unterstützt durch eine hervorragende markttechnische Situation. Die zyklischen Tiefs der Korrekturphase aus Dezember 2011 sind sowohl bei Gold als auch bei Silber mehrfach erfolgreich getestet und bestätigt worden, so dass eine baldige kräftige aufwärtsgerichtete Impulsbewegung sehr wahrscheinlich erscheint.
Abgerundet wird dieses Bild durch rekordniedrige Netto-Long-Positionierungen der Spekulanten an den US-Terminbörsen, die sich bei Gold und Silber auf das tiefste Niveau seit vielen Jahren abgebaut haben sowie die negative Grundstimmung von Analysten und in der Bevölkerung. Ein solches Umfeld ist geradezu prädestiniert für die baldige Wiederaufnahme des bereits seit elf Jahren anhaltenden primären Aufwärtstrends.
Vor dem Hintergrund der akut eskalierenden Schuldenkrise in Europa mit den derzeitigen Sorgen um die möglichen Folgen eines Euro-Austritts Griechenlands sowie der horrenden Probleme Spaniens mit der geplatzten Immobilienblase und der Deckung des Kapitalbedarfes im Banken-Sektor sind weitere quantitative Lockerungsmaßnahmen der Zentralbanken zur akuten Symptombekämpfung nur noch eine Frage der Zeit.
In Anbetracht dieser Tatsachen fehlt jetzt nur noch der Auslöser für die dynamische Fortsetzung der Gold- und Silberhausse, die nach unserer festen Überzeugung in sehr absehbarer Frist neue zyklische Höchststände zeigen wird.
Quelle: Solit
Aktualisiert am 6. Juni 2012 | Tags: Eurokrise, Geldentwertung, Gold, Inflation, Silber