Auf Augenhöhe mit den Profis – Matej Meyer wird Zweiter bei den Männern
Wombach/Eisenach. Sein graues Mountainbike war über und über mit Schlamm bespritzt und damit auch ein paar Gramm schwerer geworden, Matej Meyer aber war erleichtert. „Das war ein hartes Rennen, mit dem ich mehr als zufrieden sein kann“, sagte der 26 Jahre alte Radsportler aus Eisenach, der beim 16. Keiler-Bike-Marathon im Wombach in Unterfranken auf Gesamtplatz fünf fuhr und in der Altersklasse der Männer sogar als Zweiter auf dem Treppchen stand.
Als wäre das Rennen mit seinen 87 Kilometern, verteilt auf 2300 Höhenmeter, nicht schon schwer genug gewesen, so verwandelte ein heftiger Gewitterguss die ohnehin anspruchsvolle Strecke in eine echte Schlammpiste. „Das hat unheimlich viel Kraft gekostet“, sagte der Radsportler vom Team Germina degere, der immerhin unter 104 ins Ziel gekommenen Fahrern auf dieser Strecke sich nicht nur auf seine Ausdauerfähigkeit, sondern auch auf sein Material verlassen konnte.
Während an der Spitze der Niederländer Ramses Bekkenk spätestens nach der Hälfte der Strecke ein einsames Rennen fuhr und nach 3:22:20 Stunden als Sieger das Ziel erreichte, entbrannte dahinter ein verbissener Kampf um die Podestplätze. Lokalmatador Markus Bauer konnte dem späteren Sieger nicht mehr folgen und wurde mit knapp drei Minuten Rückstand Zweiter.
Dahinter hatten sich die beiden Profis Uwe Hardter (35/Tübingen) und Roland Golderer (35/Pforzheim) vom Team Texpa-Simplon an Position drei und vier geschoben, bevor der Eisenacher mit einem engagierten Rennen und einer Tempoverschärfung an einem Berg auf der Zielrunde zu beiden Fahrern aufschließen konnte. Nach einer längeren Alleinfahrt hatte er einen Rückstand von fast zwei Minuten wettgemacht. Hardter ließ sich davon nicht beeindrucken, aber Golderer blieb in Reichweite.
Auf den letzten Kilometern jedoch spielte Golderer, in der vergangenen Saison immerhin Siebenter der deutschen Marathon-Meisterschaften und bei der WM auf Rang 34 gefahren, seine technischen Vorteile auf einer Downhill-Passage aus und behauptete Rang vier. „Solche Abfahrten liegen mir nicht so. Aber dass ich mit einem Fahrer wie Roland Golderer auf Augenhöhe fahren kann, damit kann ich mehr als zufrieden sein“, sagte Matej Meyer glücklich im Ziel.
Der Lohn: Nur 3:36 Minuten hinter dem auf Gesamtrang drei gefahrenen Uwe Hardter, der einst als Straßenprofi beim früheren Team Gerolsteiner im Jahre 1999 sogar zu einem WM-Einsatz kam, freute sich der Eisenacher als Zweiter der Männerklasse über die sechste Podestplatzierung in diesem Jahr. „Das war ein richtig gutes Rennen“, sagte Meyer zufrieden. Beim Keiler-Bike-Marathon jedenfalls hat er sich sauwohl gefühlt.
Aktualisiert am 1. August 2012 | Tags: Germina, Keiler Marathon, Matej Meyer, Team Germina degere, Wombach