Die wahre Staatsverschuldung Deutschlands…

Von Jan Weigelt

Quelle Solit-Kapital:

„In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Bürger unseres Landes durch politische Protagonisten wie Norbert Blüm und seinen legendären Ausspruch „die Rente ist sicher“ darauf konditioniert, sich bei der Altersvorsorge auf den Staat zu verlassen. Sogar bei der privaten Altersvorsorge, die größtenteils mittels Staatsanleihen erfolgt, vertrauen die Bürger auf die Zusagen der Bundesrepublik. Doch diese Verlässlichkeit ist nicht nachhaltig.

Deutschland wird nicht auf Dauer seine Verpflichtungen gegenüber bankrotten Banken, zahlungsunfähigen Staaten der Eurozone, Rentnern, Pensionären und Krankenkassen wahrnehmen können. Schon jetzt beträgt die offizielle Staatsverschuldung der Bundesrepublik in seiner engsten Abgrenzung (Kreditmarktschulden und Kassenkredite) 1,72 Billionen € (22.000 € pro Bürger). Doch allein die Pensionsverpflichtungen des Staates gegenüber seinen Beamten betragen laut Berechnungen des Rentenexperten Prof. Bernd Raffelhüschen zusätzlich über 2 Billionen €. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Rentenverpflichtungen und der in Schattenhaushalten der staatseigenen KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) verborgenen Bürgschaften und Zahlungsverpflichtungen, u.a. für die bankrotte Hypo Real Estate, beläuft sich die aktuelle Gesamtverschuldung Deutschlands (inkl. Länder, Gemeinden und Städte) auf über 7 Billionen €. Das entspricht 290% des BIP (Brutto-Inlands-Produkt) oder dem Neunfachen der jährlichen Staatseinnahmen (Steuern, Abgaben und Gebühren). Zusätzlich ist trotz Sparprogrammen der Regierung für die nächsten Jahre keine Tilgung sondern im Gegenteil eine Ausweitung der Staatsverschuldung geplant. Allein im Fiskaljahr 2010 werden über 20% des Staatsbudgets aus neuen Schulden finanziert.

Daher erwarten viele renommierte Ökonomen, wie der Chefvolkswirt von Barclays Capital Prof. Dr. Thorsten Polleit oder das ehemalige Bundeszentralratsmitglied Prof. Dr. Wilhelm Nölling, den Zerfall der europäischen Währungs- und Transferunion sowie eine Währungsreform zu Ungunsten der Gläubiger im Zusammenhang mit der Wiedereinführung nationaler Währungen. Auf diese Art und Weise wird sich der Staat über das Umtauschverhältnis der alten Währung (Euro) zur neuen Währung eines Großteils seiner Verbindlichkeiten entledigen können. Der IWF (Internationale Währungsfonds) zählt in den letzten 100 Jahren 279 Staatsbankrotte. Staatliche Zahlungsausfälle und Währungsreformen sind im langfristigen Lebenszyklus von Volkswirtschaften also die Regel und nicht die Ausnahme.“


Aktualisiert am 18. Oktober 2010 | Tags: , ,