Kammermusik der Wartburgstadt e.V.
… wird im Jahr 2011 anläßlich des 20-jährigen Bestehens von degere unterstützt.
Liebe Kammermusikfreunde,
seit nunmehr 20 Jahren kümmern sich engagierte Kulturbürger in ehrenamtlicher Arbeit um die Organisation und Durchführung von Kammerkonzerten in Eisenach. Die bereits 1959 gegründete „Kammermusik derWartburgstadt“ fungiert seit dem 24. Februar 1991 als eingetragener Verein. Diese letzten zwei Jahrzehnte waren gewiss die schönsten, wenn man an die Auswahlmöglichkeiten bei der Verpflichtung von Interpreten denkt. Kolja Blacher, das Klenke-Quartett oder die Berliner Lautten-Compagney unter der Leitung von Wolfgang Katschner seien hier nur als Beispiele erwähnt. Aber diese 20 Jahre waren für die Kammermusik derWartburgstadt auch die schwierigsten, wenn man an die Beschaffung von Finanzmitteln denkt. Gagen, Fahrt-, Übernachtungs- oder Werbekosten sind die matte und nüchterne Seite der sonst glänzenden und traumhaften Kunst. Während in der DDR das Geld für Kunst und Kultur wie selbstverständlich zur Verfügung gestellt wurde (zur Not wurde neues nachgedruckt!), begann nach der – dem Himmel sei Dank! – friedlichen herbeigesehnten und uns „Ostbürgern“ Freiheit bringenden Wiedervereinigung eine Zeit der Suche nach gesellschaftlicher und künstlerischer Daseinsberechtigung, verbunden mit einem unwürdigen Kampf um Gewinnung und Sicherstellung von finanziellen Mitteln.
In diesem, imVergleich mit dem Rest derWelt reichen Deutschland ist die Finanzierung von Kunst und Kultur nur eine freiwillige
Aufgabe! So gesehen ist ein Konflikt zwischen den „Steuergelderverwaltern“ (das heißt Bund, Länder und Gemeinden mit ihren
jeweils demokratisch gewählten Parlamenten) und Kulturschaffenden vorprogrammiert.
Was kostet eigentlich den Steuerzahler die Kultur? Laut Bundesamt für Statistik beliefen sich dieAusgaben der öffentlichen
Hand für Kultur im Jahr 2007 (neuere Zahlen gibt es noch nicht) auf knapp über 8 Milliarden Euro. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt sind das gerademal 0,34 Prozent! Nebenbei bemerkt macht die Finanzierung von Theatern und Orchestern lediglich ein Viertel der oben genannten Summe aus. Damit kann ein Land wie Deutschland weder saniert werden noch Pleite gehen. Also, warum dann nicht die Erhaltung, Förderung und Finanzierung von Kultur als Pflichtaufgabe im Grundgesetz festschreiben?
In einer Zeit, in der ein weltweites Banken- und Finanzdesaster uns schmerzhaft vorAugen geführt hat, wie labil, bestechlich, unmoralisch und gefährlich dieWelt des Geldes ist, sollte man die Frage andersherum stellen: Was ist demSteuerzahler die Kultur
wert?
Liebes Publikum, Sie sind „der Steuerzahler“ und auch „der Wähler“. Sie sollten bestimmen, wofür Ihr Geld ausgegeben wird. Notfalls, indem Sie dafür auf die Straße gehen. Noch besser aber, indem Sie ins Konzert gehen! Wenn Sie unsere Veranstaltungen besuchen, ist das ein Zeichen derAnerkennung unsererArbeit als Verein: Angefangen von „Musik von A – Z“ über Konzerte in Wilhelmsthal (wir waren die ersten, die auf die desolate Lage der Park- und Schlossanlage aufmerksam gemacht haben) bis hin zu Geigenkasten- oder Rosenmontagskonzerten hat sich die Kammermusik derWartburgstadt in das Zeitgeschehen unserer Region eingebracht. Wir wollen weitermachen! In diesem Sinne grüße ich Sie ganz herzlich.
Ihre
Roxana-Maria Mereutza
Ehrenvorsitzende
Hier gibt es das Jahresprogramm des „Kammermusik der Wartburgstadt e.V.“ zum download.
Kammermusik der Wartburgstadt e. V.
Postfach 1536
99805 Eisenach
Tel./Fax: 03691-216153
Email: info@kammermusik-eisenach.de
Aktualisiert am 5. Januar 2011 | Tags: Kammermusik, Klassik, Sponsoring