wann – wenn nicht jetzt?

Von Jan Weigelt

Deutschland ist der Wachstumsmotor in Europa. Die Arbeitslosenquote ist auf einem historisch niedrigen Stand, die Großunternehmen verdienen richtig Geld: „Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2010 wieder kräftig gewachsen. Mit + 3,6% stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) so stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.“ Quelle: Statistisches Bundesamt

Die Steuereinnahmen haben sich weit über die Erwartungen entwickelt – auch Dank dem umstrittenen Ankauf dubioser Daten-CD`s. Nicht nur, daß man damit die kriminelle Energie einiger Leute akzeptiert und honoriert – wer weiß, ob es diese CD`s überhaupt gab? Denn schließlich stammen die Steuermehreinnahmen aus Selbstanzeigen von ängstlichen Bürgern, die Teile Ihres Vermögens in das befreundete Ausland transferiert hatten – was natürlich ein Verstoß gegen die Rechtsvorschriften war.

So weit so gut – jetzt fehlt nur die Nachricht, daß endlich mal keine neuen Schulden aufgenommen werden müssen…

Doch heute konnte man in der Presse lesen:
„So rot war Deutschland selten: Aufschwung hin oder her: Deutschland hat auch 2010 deutlich über seine Verhältnisse gelebt. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen gaben 88,57 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen.

Das Haushaltsloch entspricht damit 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Damit verletzt Deutschland die im EU-Stabilitätspakt festgesetzte Schuldengrenze von 3,0 Prozent. 2009 hatte der Staat lediglich 72,7 Milliarden Euro neue Schulden aufgetürmt, was einer Defizitquote von 3,0 Prozent entsprach.“
Quelle: Focus Money

Deutschland hat also ein weiteres Mal eine historisch hohe Neuverschuldung – und das bei den tollen Nachrichten, die täglich über die Bildschirme laufen und in Zeitungen abgedruckt sind… Wann – wenn nicht jetzt wollen wir denn endlich mal mit Sparen anfangen?


Aktualisiert am 12. Januar 2011 | Tags: , ,